Lehmputz

Lehmputze – Grundstoff wohngesunden Bauens
Lehm bindet im Gegensatz zu herkömmlichen Putzen nicht chemisch ab. Lehmputze können also nicht durch Wasserentzug aufbrennen. Seine Festigkeit erhält dieser allein durch das Abtrocknen. Interessanter Nebeneffekt: Selbst nach der abgeschlossenen Durchtrocknung lässt sich Lehm durch die simple Zugabe von Wasser wieder neu formen, ist somit jederzeit wiederverwertbar. Das bringt es allerdings wiederum mit sich, das Lehmwände bzw. -bauten vor Regen und Spritzwasser geschützt werden müssen.

Lehmputze vertragen zwar keinen direkten Kontakt mit Wasser, können hingegen sehr viel Feuchtigkeit aus der Raumumgebung aufnehmen (z. B. im Bad oder in der Küche) und diese bei sinkender Luftfeuchtigkeit nach und nach wieder an diese abgeben. Durch diese natürliche Feuchtigkeitsregulierung schafft Lehm ein angenehmes Raumklima zwischen 40 und 60% relativer Luftfeuchte und schützt vor zu trockener oder feuchter Raumluft.

Dank seiner hervorragenden kapillaren Leitfähigkeit lassen sich mit Lehm eigekleidete Holzbauten wie etwa Fachwerkhäuser über mehrere Jahrhunderte erhalten, da der Lehm etwaige Feuchtigkeit vom Holz abzieht und diese dauerhaft trocken hält.

Lehm bindet dauerhaft Schadstoffe und Gerüche – eine Eigenschaft, die sich u.a. auch die Heilmedizin seit Jahrhunderten zunutze macht.

Lehm weist ein sehr ausgewogenes Wärmespeicherungsvermögen auf: Häuser, die in Lehmbauweise errichtet wurden, sind im Winter warm, im Sommer angenehm kühl.

Lehm ist dank seines hohen Eigengewichts schalldämmend.

Lehm ist nicht brennbar und feuerbeständig und kann daher auch für Lehmöfen, Kachelöfen und Kamine verwendet werden.